MATERIALIEN
Mit höchstem Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit werden die Stoffe und Zutaten für die Kleidungsstücke sorgsam ausgewählt. Diese werden größtenteils in Europa produziert, hauptsächlich in Italien, aber auch in Deutschland, Österreich oder Spanien. Dabei liegt der Fokus auf der Verwendung natürlicher Materialien, die selbstverständlich zertifiziert fair, umwelt- und tierfreundlich gewonnen wurden.
Ergänzt wird die Kollektion durch die Verwendung von “Deadstock-Waren”, wodurch hochwertig produzierte Stoffe aus Überproduktionen anderer Firmen neues Leben gewinnen. Mehr zu diesem Thema finden Sie unter der Rubrik RECYCLING.
Im Folgenden erfahren Sie mehr Details zu den verschiedenen Materialien:
BIO-BAUMWOLLE
ORGANIC COTTON
Was macht eigentlich den Unterschied zwischen “normaler” Baumwolle und Bio-Baumwolle aus?
Baumwolle wächst in warmen, eher trockenen Gebieten und muss daher oft stark bewässert werden. Um die Erträge zu maximieren wird konventionell bewirtschaftete Baumwolle in Monokultur angebaut, stark gedüngt und mit Pestiziden behandelt. Dadurch trägt sie erheblich zum weltweiten Co₂ Ausstoß bei und auch der hohe Wasserverbrauch und die -verschmutzung sind äußerst bedenklich.
Bei Bio-Baumwolle hingegen ist der Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden verboten und es wird Ressourcen-schonend bewässert. Die Felder werden im Fruchtwechsel mit anderen Kulturpflanzen bestellt (somit sind die Bauern auch nicht gänzlich von den Erträgen der Baumwollernte abhängig). Mit natürlichen Düngern wie Mist und Kompost bleibt die Bodenfruchtbarkeit erhalten und dieser kann dadurch Wasser und Co₂ besser speichern. Die Pflanzen gedeihen gesünder und robuster und sind folglich auf natürliche Weise weniger anfällig für Schädlinge. Auch die Menschen, die auf den Feldern arbeiten, gefährden nicht durch giftige Pflanzenschutzmittel ihre Gesundheit. Unabhängige Organisationen und Zertifizierungen für kontrolliert biologischen Anbau in der Textilbranche, wie GOTS (Global Organic Textil Standart) oder IVN (internationaler Verband für Naturtextilwirtschaft) garantieren zudem eine faire Bezahlung der Bauern.
LEINEN
Leinen ist eine natürliche Faser die aus der Flachspflanze gewonnen wird, welche auch bei uns in Europa heimisch ist. So hat Leinen auch hierzulande eine lange Tradition, und erlebt gegenwärtig als ökologische Naturfaser ein Revival in der Modewelt.
Da die Flachspflanze von Natur aus robuster ist als beispielsweise Baumwolle, wird diese kaum oder gar nicht gedüngt oder mit Pestiziden behandelt und ist darüber hinaus auch zertifiziert biologisch angebaut auf dem Markt erhältlich.
Die Leinenfaser ist sehr glatt, wodurch das Gewebe nur wenig Luft einschließt und dadurch flusenfrei ist und wenig anfällig für Schmutz. Zudem wirkt Leinen auf natürliche Weise antibakteriell!
Leinen nimmt bis zu 35% Luftfeuchtigkeit auf, wirkt dadurch antistatisch und kühlend zugleich, wodurch es sich hervorragend für Sommerkleidung eignet. Durch die hohe Reißfestigkeit und geringe Elastizität der Leinenfaser, kommt es zu dem für Leinen typischen “Knitter-Look”, der in Verbindung mit seinem natürlichen Glanz den lässigen Charm dieses Materials ausmacht.
Leinen ist anfällig gegenüber Reibung und trockener Hitze. Es sollte daher nur im Schonwaschgang gewaschen und feucht gebügelt werden. Für den Wäschetrockner ist Leinen nicht geeignet.
TENCEL™
TENCEL™-Lyocell ist eine innovative und nachhaltige Cellulose-Faser der Österreichischen Firma Lenzing. Diese wird aus dem Holz nachhaltig bewirtschafteter Wälder (vorwiegend Eukalyptus) in einem geschlossenen Herstellungsprozess gewonnen. Dabei werden die für diesen chemischen Prozess benötigten Lösungsmittel wiederaufbereitet und wiederverwendet.
Diese Faser zeichnen sich nicht nur durch ihr effizientes Feuchtigkeitsmanagement und ihre Hautfreundlichkeit aus. Ihr natürlicher Glanz und fließender Fall lassen sie so hochwertig wie Seide wirken, weshalb man sie auch als vegane Seide bezeichnen kann.
Gerade im Jersey Bereich ist Tencel™ aufgrund seiner Trageeigenschaften auch eine beliebte und ökologischere Alternative zur Baumwolle, da sie in der Herstellung im Vergleich zur Baumwolle nur einen Bruchteil an Wasser benötig.
VISKOSE
Wie Lyocell wurden auch Viskose und Cupro einst als künstliche Alternative zur Seide entwickelt. In unterschiedlichen chemischen Verfahern werden die jeweiligen Cellulose-Fasern botanischen Ursprungs gewonnen.
Die von mir verwendete Viskose, stammt zum einen von der Firma Lenzing, bekannt unter dem Markennamen ECOVERO™. Diese wird, ähnlich wie deren Tencelfasern, aus dem Holz zertifiziert nachhaltig bewirtschafteter Wälder gewonnen. Besonders erwähnenswert ist hierbei ein optimierter Produktionsprozess, der deutlich weniger Emissionen und Wasserbelastung verursacht als bei der Herstellung herkömmlicher Viskose, und daher mit dem EU-Ecolabel ausgezeichnet wurde.
Daneben verwende ich auch die Viskose der deutschen Firma ENKA, die hier in Deutschland und Polen unter den strengen europäischen Umweltstandards produziert wird. Verwendet wird bei dieser ausschließlich FSC zertifiziertes Holz, das aus nachhaltig bewirtschafteten Aufforstungen in Nordeuropa/Skandinavien stammt. ENKA Viscose ist auch OECO-TEX ® STANDART 100 und FAIRTRADE zertifiziert.
Mehr Informationen zu den Firmen Lenzing und Enka können Sie deren Websites entnehmen.
STEINNUSS
Ein Großteil der Knöpfe meiner Kollektion sind aus Steinnuss, eine wunderbare vegane und nachhaltige Alternative zu Perlmutt- oder Hornknöpfen.
Die Steinnuss, wegen ihrer Farbe auch “pflanzliches Elfenbein” genannt, ist eine kastanienähnliche Nuss der Steinnusspalme, die in den nördlichen Regenwäldern Ecuadors und im südlichen Dschungel Kolumbiens wächst. Da diese nicht in Plantagen kultivierbar ist und nur in gesunden Regenwäldern wächst, hilft ihre Verwendung als Knopfmaterial zudem gegen die extensive Abholzung des Regenwaldes.
Die Knöpfe meiner Kollektion werden von einer auf die Verarbeitung von Steinnuss spezialisierten Firma in Deutschland hergestellt.
RECYCELTES POLYESTER
Mein Fokus liegt zwar klar auf der Verwendung natürlicher Materialien, dennoch lässt sich der Einsatz von Polyester oder Lycra in einer Kollektion mit hohem Qualitätsanspruch nicht gänzlich vermeiden. Für eine hochwertige Verarbeitung werden beispielsweise Klebeeinlagen benötigt. Hierfür gibt es gegenwärtig keine vergleichbare Alternative zu Polyester. Wo immer es aber möglich ist, versuche ich recyceltes Polyester einzusetzen, das beispielsweise aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wurde.
ZERTIFIZIERUNGEN
Beim Einkauf der Materialien achte ich auf Zertifizierungen, die mir dabei helfen ökologische und ethische Standards zu gewährleisten. Natürliche Textilien wie Baumwolle sollten beispielsweise aus “kbA” (kontrolliert biologischer Anbau) oder Wolle aus“kbT” (kontrolliert biologische Tierhaltung) stammen. Besonders in Bezug auf Baumwolle setzte ich auch auf das inzwischen bekannte Siegel „GOTS“ (global organic textile standard), welches angefangen von der Gewinnung der biologisch erzeugten Rohstoffe über eine umwelt- und sozialverträgliche Fertigung die komplette Wertschöpfungskette kontrolliert und zertifiziert.
Zudem achte ich auf die OEKO-TEX® Siegel, welche die Materialprüfung auf Chemikalien sicherstellt und somit deren humanökologische Unbedenklichkeit zertifiziert.
Darüber hinaus gibt es auch in der Bekleidungsbranche das FAIRTRADE®-Siegel, das vor allem eine faire Bezahlung der Bauern (z.B. beim Bio-Baumwollanbau) garantiert.
Mehr Informationen zu diesen Siegeln finden Sie natürlich auf deren Websites.